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VERHEIRATET MIT DEM LEBEN

3/5/2019

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Ich hatte das Bedürfnis, mich zurückzuziehen, und so befinde ich mich in der Mitte von nirgendwo,
​am Finnischen Saimaa Seegebiet mit seinen tausenden Buchten und Kiefern bestandenen Klippen.
am Finnischen Saimaa Seegebiet
Im Winter nimmt das Licht schon am frühen Nachmittag ab und die Wärme von der Sauna,
gelegen am See-Ufer, zieht mich an. Ich begebe mich fort, halte aber an und bewundere den
sternklaren Himmel und höre auf die Stille.  Da spüre ich plötzlich eine merkwürdige Wehmut und
fühle mich verlassen, als hätte ich niemanden in der Welt, der mich unterstützen könnte. Es wäre
einfach, dieses Gefühl zu beseitigen. Stattdessen gebe ich aber vollkommen nach und atme das
Gefühl so lange ein, bis es mich vollkommen erfüllt. Und da fällt es mir ein: als ich zur Geburt
unseres ersten Kindes aufbrach, empfand ich dieses Gefühl von Unsicherheit und Ungewissheit.
Ich hatte nur eine vage Vorstellung, wie eine Geburt ablaufen würde und was mich erwartete. Ich
brach auf und kehrte mit einem neuen Leben nach Hause zurück, einem Leben, das zu
kontrollieren mir unmöglich war.

​Als Akademikerin hatte ich viel gelesen und mich gründlich auf das Kommende vorbereitet. Ich
lernte, dass ein regelmäßiger Rhythmus wichtig ist.  Also hatte ich für den Neuankömmling einen
genauen Tagesplan entworfen, der aus Essen, Schlafen und „Beisammensein“ bestand. Als ich mit
dem neuen Erdenbürger zuhause ankam, herrschte draußen ein Jahrhundertfrost. Als erstes
verweigerten sich die Elektroöfen meiner Kontrolle – ich hatte darum gebeten,
zusätzliche Heizmöglichkeiten zu besorgen, schließlich sollte es das neue Leben in seinem neuen Zuhause
ausreichend warm haben. Als Folge unserer Wärmeregulierungsversuche brannten die
Sicherungen durch und die Stromversorgung im ganzen Haus gab den Geist auf. Das Baby hat sich
keinen Deut darum geschert, sondern nach seinem eigenen Rhythmus gelebt und das Leben allem
Anschein nach genossen. Nachts gab es nichts Interessanteres als zu wachen und tagsüber nichts
Schöneres als zu schlafen. Es schien fast, als ob der kleine Wurm seiner studierten Mutter schon
damals zeigen wollte, dass man das Leben nicht kontrollieren kann!

Alle drei Kinder sind schon auf und davon; wir haben uns voneinander gelöst – haben wir
tatsächlich? Von Versuchen, ihr Leben zu kontrollieren, habe ich Abstand genommen, oder es
wenigstens versucht. Würde ich mich jetzt trauen, ins Ungewisse zu springen, und der Versuchung
​zu widerstehen, das Leben kontrollieren zu wollen?
Diese imaginäre Welt ist mir vertraut
Woher sollte ich wissen, ob ich in den zwei Wochen, die ich zum Schreiben reserviert hatte, überhaupt
​etwas zustande bringen würde? Würde ich schreiben oder würde das Leben in mir, durch mich
​schreiben? Bin ich allein oder stehe ich mit Allem und Allen in Verbindung?
​

Innehalten und Verstehen – ein Moment, der alles umfasst. Hatte ich mich in Wahrheit jemals mit
etwas anderem beschäftigt, als mit den Produkten meines Verstandes? Gebe ich meinen
Wahrnehmungen einen Namen, so ziehe ich eine Grenze und da habe ich schon das Dabeisein
verloren: ich „sinke“ in die Welt der Dualität, die sich als mich und die anderen, als die Welt und
ich als Zentrum mittendrin, äußert. Es kommt mir vor, ich bestehe aus dem Körper und dem Geist,
den ich allerdings nicht lokalisieren kann. Die Welt und Gott scheinen außerhalb von mir zu
existieren. Kein Wunder, dass ich mich als Außenseiter fühle und dass diese Entfremdung den
Wunsch hervorruft, mich in meine eigene Gedankenwelt zurückzuziehen. Diese imaginäre Welt ist
mir vertraut, obgleich ich durch die Zurückgezogenheit gleichzeitig Einsamkeit und Verschiedenheit
schaffe.  Je intensiver ich nachdenke, umso weiter entferne ich mich von unserem einheitlichen
Wesen, dem Sein ohne Namen. Selbst wenn ich der Liebe einen Namen gebe, schaffe ich Abstand,
da ich durch das Benennen die Liebe als ein Objekt betrachte. Es gibt jemanden, der jemanden anderen
liebt. In meinem Inneren weiss ich doch, dass jeder von uns ein essentieller Teil dieser universalen,
jenseits aller Begrifflichkeit stehenden Liebe ist.
Ich lausche meinem Atem und höre ihm bewusst zu. Ganz unerwartet tauchst du auf. In
meiner Gedankenwelt versunken habe ich beinahe vergessen, dass du mich zu meinem Retreat begleitetest.
das zeitlose Sein
Du atmest, ich atme. Wir atmen zusammen. Wir sind ein Atem, der sich in diesem Moment in zwei
Körpern offenbart. Während wir atmen, schaffen wir etwas Neues und geben Altes auf.  Zwischen
dem Ein- und Ausatmen und nach dem Ausatmen spüre ich zuweilen das zeitlose Sein, das meinen
Körper in der Gegenwart belebt. Es fällt mir schwer, von der Illusion eines getrennten, am
Körper gebundenen Ich, loszulassen.  Gefangen in Zeit und Raum kommt es mir vor, als bewege sich
mein Körper in die Richtung Zukunft. Im Hier und Jetzt bin ich aber frei von den Erwartungen
einer imaginären Zukunft, und bin fähig, bewusst zu folgen, was sich in meinem Leben offenbart.
Ich bin mit dem Leben vermählt und kann nicht wissen, was dieser Bund mit sich bringen wird.
Jeder Moment kann eine Überraschung sein, vorausgesetzt, ich lasse diese Möglichkeit zu. Was
für ein Abenteuer! Verheiratet mit dem Leben, das sich auf unterschiedliche Weise offenbart.

Während der „Rush Hour des Lebens“ hatte ich immer das Gefühl, die Zeit sei zu knapp. Wie
in einem dichten Dschungel kämpfend schaffte ich Platz für alles, was ich vorhatte. Hier, in der
Mitte von Nirgendwo, ist die Eile vorbeigelaufen. Die jetzigen Momente bilden ein Kontinuum, in
dem alles mühelos passiert, als gäbe es keine Getrenntheit. Wenn ich mich hingebe, finden die Wunder
ihren Weg zu mir und in mir.  Die durch uns geborenen drei kleinen Lebewesen waren jeden
Augenblick voller Wunder. Das erste Lächeln, die erste Wendung, die ersten Worte, die ersten Schritte.
Das Leben, die Lebenskraft, brachte jeden Augenblick neue, nie zuvor erfahrene Dinge hervor – ganz
​von allein und ohne Lehrbücher!
das Wissen vom Selbst, von Gott
Es ist Zeit Abschied zu nehmen. Zwei Wochen ohne dich. Die letzte Umarmung, dann sitzt du bereits
im Auto auf dem Weg zur Stadt. Deine Berührung noch in mir spürend schicke ich dir eine
Nachricht hinterher: „Ich liebe dich!“ Ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen! Die Botschaft
meiner Nachricht bedeutet wohl, dass ich mich selbst liebe! Denn indem ich dich liebe, liebe ich auch
mich selbst. Wie könnte es anders sein, da es nur eine Liebe gibt. Wir stammen aus einer Quelle! Die in
uns vorhandene Lebenskraft ist wie das Meer, indem sich die Wellen erheben und senken. Das Meer,
dass alles antreibt und indem alles Eins ist. Auch du kommst und gehst, denn Vergänglichkeit ist
die Eigenschaft aller Formen. In der Stille erkenne ich aber etwas, was für immer besteht und mich
nicht verlassen kann: die Schwingung des Seins. Aus dieser Quelle des Bewusst-Seins entspringen alle
meine Gedanken, meine Begierden, mein Selbst-Bild, meine Überzeugungen. Doch alles das ist wie das
Meer und die Wellen, sie sind ein und dasselbe. Essenziell ist das Meer, das sie antreibt und das dauerhaft ist.

Ich habe mich bestrebt, „dieses etwas“ zu finden, ohne zu wissen, was ich eigentlich gesucht habe.  Ich
frage mich, woher kommt das merkwürdige Gefühl von Getrenntheit und allein sein?  Diese
Empfindung, die die Welt in „die meine“ und „die deine“ einteilt. Kaum ist aber die Frage da, löst sie
sich schon im formlosen Meer der Bewusstheit auf. Erleichtert erkenne ich, dass es bloß die Vorstellung
von mir selbst ist, die mir im Wege steht! Mein Glaube an Getrenntsein ist so fest in Stein gemeisselt,
dass er alle meine Wahrnehmungen verschleiert und mich hindert, mit der Natur der Dinge in Berührung
​zu kommen. Und dabei verliere ich das Wesentliche:  das Wissen vom Selbst, von Gott.
frei von alltäglichen Routinen
Da ich jetzt allein bin, frei von alltäglichen Routinen und Verpflichtungen, kann ich innehalten
und zuhören: In der Stille ruhen, nach dem Lauschen der Stille schreiben, um dem Gefundenen
Form zugeben. Von seiner Natur aus ist das Bewusstsein unsichtbar und objektlos und kann durch
Denken weder verstanden noch erzielt werden. Und dennoch gibt es in mir etwas, welches das
Unsichtbare wahrnehmen kann! Ziehe ich mich von den Gegenständen der Welt zurück, gelange i
ch in einen angstlosen und leeren Zustand und kann meinen Ursprung als das Licht erkennen; als
das Bewusstsein, das sich in allem und allen offenbart und alles durch und in sich scheinen lässt. Die Welt
der Sinneswahrnehmungen ist von unaufhörlichen Veränderungen gekennzeichnet, weshalb sie
nicht beständig ist. Unser wahres Wesen hingegen, das Einssein, ist unveränderlich und wird nicht
​im Geringsten von den weltlichen Formen beeinflusst!
Hier beginnt das Abendteuer meines Lebens!
Ich bin bereit, alle meine Türen zu öffnen. Ich gebe mich dem Nichtwissen hin und kann dabei 
nicht voraussehen, was folgen wird. Ich werde versuchen, von jeglicher Konditionierung frei zu werden,
um direkt wahrnehmen zu können. So lange ich ein Gefangener meines Verstandes bin, kann ich
niemals etwas Neues entdecken. Das Kribbeln im Bauch gibt jedoch bekannt, was für eine Anforderung
es ist, mit dem Nichtwissen einverstanden zu sein und sich dem Leben hinzugeben. Anders als sonst
üblich, gebe ich dem Lockvogel keine Möglichkeit, die unangenehmen Sensationen zu beseitigen oder
zu unterdrücken. Und da spüre plötzlich, wie ich in den Ozean des Lebens tauche und
schwerelos schwebend unsere Grenzlosigkeit auskoste. Ich bin zuhause und mit mir und allem
​verbunden. Hier beginnt das Abendteuer meines Lebens!
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